Neuraltherapie - ein ganzheitliches Therapiekonzept

Durch unerwartete und erstaunliche Therapieergebisse wurden im Jahre 1925 die Brüder Ferdinand und Walter Huneke zu den Begründern einer neuen Therapieform, die sie "Neuraltherapie" nannten. Die zunächst irrtümliche Injektion nur eines Lokalanästhetikums in eine alte, schlecht heilende Wunde an einem Bein erzeugte Beschwerdefreiheit an der gegenüberliegenden Schulter (Sekundenphänomen, Störfeldbehandlung).

Die Wirkung der Neuraltherapie beruht dabei weniger auf der direkten betäubenden Wirkung des Lokalanästhetikums, sondern darauf, daß übergeordnete Regelkreise des Körpers beeinflußt werden. Über das Nervensystem, das durch einen Strom ständig fließender Impulse alle Bereiche unseres Körpers miteinander verbindet, kommt es zu einer Umstimmung des Stoffwechsels und zur Neuregulation der Körperrhythmen. Neben der Schmerztherapie ist die Neuraltherapie deswegen auch bei den immer weiter zunehmenden funktionellen Störungen ein besonders wertvolles Therapieverfahren. Die Neuraltherapeuten haben die Akupunktur gleichsam "neu entdeckt".

Die Neuraltherapie ist ein Naturheilverfahren und gehört zu den modernen Regulationstherapien und hat daher kaum Nebenwirkungen. Ganz selten auftretende Allergien auf Lokalanästhetika wie Procain oder Lidocain, zwingen zum Abbruch der Behandlung. Voraussetzung für eine komplikationslose Behandlung ist allerdings ein gut ausgebildeter Arzt, der im Umgang mit der Neuraltherapie eine langjährige Erfahrung hat.
Ca. 30% aller chronischen Krankheiten sind störfeldbedingt!

Anwendungsbereiche
Alle akuten Schmerz- und Entzündungszustände, z.B. Kopfschmerzen, Ischiasbeschwerden, Hexenschuß, chronische Schmerzen, z.B. bei Gelenkrheuma, Bandscheibenschäden, Tumorleiden chronische Erkrankungen aufgrund eines Störfeldes, z.B. Kreislauferkrankungen, Migräne, Allergien, Angina pectoris,Umstimmung bei vegetativen Beschwerden und hormonellen Störungen, z.B. Schilddrüsen-vergrößerung.

Nicht angewandt werden darf die Neuraltherapie bei:

Allergie gegen das Neuraltherapeutikum
Gerinnungsstörungen und Antikoagulantientherapie
sehr schweren Erkrankungen wie z.B. MS, TBC, Nierenschwäche

Lokalbehandlung
In den meisten Fällen beginnt man mit einer Lokalbehandlung am Ort des Schmerzes. Hierbei wird das Neuraltherapeutikum an der Stelle injiziert, an der die Beschwerden auftreten. Besonders Schmerzen, die auf dem Teufelskreis Verspannung, Schmerzen, Schonhaltung, Verspannung usw. beruhen, lassen sich so therapieren.

Segmenttherapie
Wird keine Besserung erzielt, folgt die Segmenttherapie, bei der über Reaktionszonen auf der Haut auf die verschiedenen Funktionsbereiche des Körpers eingewirkt wird.

Der Körper selbst lässt sich in verschiedene Zonen unterteilen. Diese Zonen sind jeweils einem Rückenmarksegment zugeordnet. Je nach Segment kann nun durch spezielle Reizung der Haut ein inneres Organ beeinflusst werden. Diese Art der Behandlung nennt man Segmenttherapie.
Wird jedoch direkt am Ort des Schmerzes behandelt, so spricht man von einer Lokaltherapie.

Störfeldtherapie
Wird auch nun keine Besserung erzielt, liegt der Verdacht nahe, daß die Beschwerden durch ein Störfeld verursacht werden.

Die Ursachen von Erkrankungen können verschiedenster Natur sein und befinden sich manchmal auch in anderen Körperregionen als das Symptom selbst. Es ist durchaus möglich, dass bei Kopfschmerzen die Behandlung in der Beckenregion ansetzen muss, oder dass Zähne und Mandeln eine Störung in der Rumpfgegend verursachen. Diese bedarf einer Behandlung über das sogenannte Störfeld (Störfeldtherapie).

Wird nun bei der Störfeldsuche das entsprechende Störfeld, z.B. eine Narbe, ausgeschaltet, kommt es zum Sekundenphänomen (Störfeldtherapie).

Dr. med. Gustav Rittmeyer
Arzt
Spezialgebiet Neuraltherapie
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